European Energy Award
Dürmentingen ist seit September 2009 Träger des European Energy Awards.
Verleihung des „European Energy Awards“ in Göppingen
Verleihung des „European Energy Awards“ in Göppingen
Bürgermeister Dietmar Holstein konnte als Vertreter der Gemeinde Dürmentingen am 15.07.2024 von Umweltministerin Thekla Walker erneut den „European Energy Award“ entgegen nehmen.
Insgesamt wurden acht Städte, neun Gemeinden und fünf Landkreise prämiert. Die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) koordiniert die eea-Aktivitäten im Land. Im Südwesten nehmen 181 Städte, Gemeinden und Landkreise am eea teil. Die Preisverleihung fand in Göppingen statt.
Unsere Gemeinde erhielt den Award erstmals im Jahr 2009. Die Re-Zertifizierung im April 2014, November 2018, sowie die Auszeichnung im Februar 2019 zeigen auf, dass unsere Gemeinde auf Grundlage eines energiepolitischen Arbeitsprogrammes zahlreiche Maßnahmen zum aktiven Klimaschutz umgesetzt.
Künftig liegt der Fokus auf der nachhaltigen Sanierung der Bestandsgebäude.
Bei der Turnhallenkernsanierung sowie beim Neubau des Seniorencampus wurde energetisch über den Standards gebaut.
Die noch freien Dächer auf den öffentlichen Gebäuden, wollen wir mit PV komplettieren. Windkraft, Freiflächen-PV-Anlagen und Wasserstoff sind Themen, die in Zukunft tangieren werden.
Bei der Energiegewinnung ist Dürmentingen Vorreiter. Die Stromeinspeisung übertrifft seit Jahren den Verbrauch in der Gemeinde. Dürmentingen ist quasi autark.
Dies resultiert aus den installierten PV-Anlagen auf den Dächern kommunaler und privater Gebäude, sowie aus der Stromerzeugung der 3 Biogasanlagen. Die entstehende Abwärme versorgt viele Haushalte über ein Wärmenetz.
Ein Klimaschutzprogramm für alle Gemeinden
European Energy Award (eea) heißt das Programm, mit dem Kommunen in Sachen Klimaschutz schnell vorwärts kommen.
Mit dem European Energy Award (eea) können Städte und Gemeinden ihre Arbeit in Sachen Energie sowie die Planung und Umsetzung neuer Projekte systematisch erfassen und verbessern. Um den europäischen Qualitätsstandard des Verfahrens zu sichern, zertifizieren unabhängige Auditoren die Kommunen. Grundlage ist dabei ein Maßnahmenkatalog mit rund hundert Einzelmaßnahmen, mit dem die Arbeiten der Kommunen in energierelevanten Bereichen bewertet werden. Erreicht die Kommune 50 Prozent der möglichen Punkte, bekommt sie den European Energy Award, bei 75 Prozent sogar den European Energy Award Gold.
Die eea-Handlungsfelder
Entwicklungsplanung / Raumordnung
Der Bereich Entwicklungsplanung und Raumordnung umfasst alle Maßnahmen, die eine Kommune in ihrem ureigenen Zuständigkeitsbereich – der kommunalen Entwicklungsplanung – ergreifen kann, um die entscheidenden Weichen für eine bessere Energieeffizienz zu stellen und damit den Klimaschutz zu forcieren. Die Maßnahmen reichen von einem energie- und klimapolitischen Leitbild über eine Festlegung im Bereich der Bauleitplanung, von städtebaulichen Wettbewerben, verbindlichen Instrumenten beim Grundstücks(ver-)kauf, der Baubewilligung bis hin zur Energieberatung von Bauinteressenten.
Kommunale Gebäude und Anlagen
In diesem Bereich können die Kommunen direkte Einspareffekte für den kommunalen Haushalt durch die wirtschaftliche Reduzierung von Betriebskosten ihres eigenen Gebäudebestandes erzielen. Zu den Maßnahmen zählen beispielsweise eine Bestandsaufnahme, Energie-Controlling und –management oder Hausmeisterschulungen und spezielle Maßnahmen im Bereich der Straßenbeleuchtung.
Versorgung, Entsorgung
Der gesamte Bereich Ver- und Entsorgung wird in enger Kooperation mit kommunalen Energie-, Abfall- und Wasserbetrieben oder auch mit überregionalen Energieversorgern entwickelt. Partnerschaften im Sinne von Public-Private-Partnership zur Organisation und Finanzierung der Maßnahmen entstehen gerade in diesen Bereichen. Teilnehmende Kommunen können u.a. mit folgenden Maßnahmen punkten: Optimierung der Energielieferverträge, Verwendung von Ökostrom, Aufbau der Tarifstruktur, Nah- und Fernwärmeversorgung, Nutzung erneuerbarer Energien, Nutzung von Abwärme aus Abfall und Abwasser oder Regenwasserbewirtschaftung.
Mobilität
In diesem Bereich werden kommunale Rahmenbedingungen und Angebote vorgestellt, die die Bürger ermutigen sollen, verstärkt auf energiesparende und schadstoffarme oder –freie Verkehrsträger umzusteigen. Es geht um Maßnahmen, die zur verstärkten Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, des Fahrrads und von Fußwegen führen, wie zum Beispiel Informationskampagnen und –veranstaltungen, die Verbesserung der Fuß- und Radwegenetze sowie des ÖPNV-Angebotes, die Planung von Schnittstellen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern, die Gestaltung des öffentlichen Raumes oder die Förderung des umweltfreundlichen Mobilitätsverhaltens der öffentlichen Verwaltung.
Interne Organisation
Ein wichtiger Bereich innerhalb des eea-Maßnahmenkatalogs ist die „interne Organisation“: Hier sollen die Kommunen dafür Sorge tragen, dass das Energiethema gemäß dem energie- und klimapolitischen Leitbild von allen Akteuren gemeinsam verantwortet und vorangebracht wird. Hierzu gehört die Bereitstellung personeller Ressourcen, die Umsetzung eines Aktivitätenprogramms, Weiterbildungsmaßnahmen, das Beschaffungswesen, aber auch die Entwicklung und Anwendung innovativer Finanzierungsinstrumente zur Umsetzung von Maßnahmen.
Kommunikation, Kooperation
Dieser Maßnahmenbereich fasst primär die Aktivitäten zusammen, die auf das Verbrauchsverhalten Dritter abzielen. Dazu gehören z. B. private Haushalte, Schulen, Gewerbetreibende oder Wohnungsbaugesellschaften. Konkret bedeutet dies die Umsetzung von Informationsaktivitäten, also beispielsweise von Pressearbeit, Broschüren, Veranstaltungen bis hin zur Etablierung von Energietischen mit energie- und klimapolitisch relevanten und interessierten Akteuren.